UMGANG MIT SCHWIERIGEN GEFÜHLEN
Gefühle können überwältigen, uns in Sorgen stürzen und sich anfühlen, als würden sie uns von innen heraus auffressen. Besonders in Lebensphasen, in denen schwierige Gefühle mit voller Wucht hochkommen, wird uns bewusst, wie essenziell es ist, gut mit ihnen umgehen zu können. Bei genauerem Hinsehen erkennen wir, dass genau diese Gefühle, die in Krisensituationen so deutlich hervortreten, unser Leben eigentlich in jedem Moment beeinflussen.
Eine Krise wird dadurch zu einer Gelegenheit, einen neuen Umgang mit diesen Gefühlen zu finden. Auf diese Weise kann nicht nur die Krise gemeistert, sondern das gesamte Leben nachhaltig zum Positiven verändert werden.
Wie findet man aber einen neuen Umgang mit schwierigen Gefühlen?
Der erste Schritt ist, den Trigger von den tiefliegenden Gefühlen zu unterscheiden. Der Trigger ist die Situation im Außen. Das tiefliegende Gefühl ist unsere emotionale Reaktion, die von tief unten hochkommt. Wenn wir nicht bewusst zwischen diesen beiden Dingen unterscheiden, verstricken wir nämlich unsere tiefliegenden Gefühle, die aus Prägungen und Traumata stammen, vollständig mit dem Trigger im Außen! Doch genau diese Verstrickung führt in eine Sackgasse. Wir beschweren die Situation im Außen (den Trigger) mit den Gefühlen aus unseren Prägungen, machen uns Sorgen und sehen alles verzerrt und negativ.
Wenn du aber erkennst, dass die Gefühle, die hochkommen, mit Prägungen und Traumata zusammenhängen und dass die Situation im Außen nur ein Trigger und nicht die Ursache für diese Gefühle ist, dann kannst du sie richtig zuordnen. Du wirst frei, die aktuelle Situation (die dich triggert) objektiver zu sehen und dich um sie zu kümmern, ohne in Negativität und Sorgen zu versinken, während du dich gleichzeitig um die Gefühle kümmerst, die aus deiner Tiefe aufsteigen.
Und obwohl dies nur der erste Schritt auf dem Weg zur Integration ist, verändert er alles. Denn jetzt hast du die Möglichkeit, das getriggerte Thema genauer zu betrachten. Du kannst es erforschen, die dazugehörigen Prägungen immer besser verstehen und schließlich das Gefühl annehmen und verarbeiten.
Das vielleicht Wichtigste dabei ist:
Du wirst selbständig!
Denn das unbewusste Vermischen von Gefühlen aus Prägungen mit Situationen in der Gegenwart macht hilflos und ausgeliefert. Es bewusst zu differenzieren dagegen lässt dich erkennen, dass es tatsächlich in deinen Händen liegt, dich sowohl um die Situation im Außen als auch um deine Gefühle zu kümmern.